Der Ort Biessenhofen war bis zur Wende zum 20. Jahrhundert eine kleine, rein bäuerliche Ansiedlung mit 17 Anwesen. Es ist aber zweifellos auch eine sehr alte Ansiedlung, die vermutlich auf eine Rodung des Ansiedlers Buoso in alemannischer Vorzeit zurückgeht. Vielleicht war auch der strategisch günstige Standort bei der Wertachfurt und späteren Holzbrücke mit ein Grund für die frühe Besiedlung.
929 | König Heinrich 1. (der Vogler) bestätigt eine Schenkung eines Edlen von Cumpreht an das Kloster Kempten. Diese Urkunde ist der älteste geschichtliche Nachweis, sie befindet sich im Staatsarchiv in München. |
1336 | Verkauf der Wertachbrücke von Konrad Wolfsattel von Liebenthann an die Reichsstadt Kaufbeuren (Hinweis auf die Wichtigkeit dieses Überganges über die Wertach). |
1440 | Älteste Nennung eines Kirchleins in Biessenhofen. Das Kloster bzw. Fürststift Kempten übt seit dem Mittelalter bis zum Jahre 1803 die hohe und fürstliche Gerichtsbarkeit aus. |
1610 | Biessenhofen wird der Vogtei Ebenhofen zugeteilt. |
1660 | Biessenhofen wird der Pflege Ottilienberg einverleibt. |
1803 | Aufhebung aller fürstbischöflichen Rechte und Zuteilung zum Gemeindegebiet der Gemeinde Altdorf. |
1852 | Eröffnung der Bahnstrecke Kaufbeuren - Kempten; zu diesem Anlaß wird auch in Biessenhofen ein Bahnhof und eine Postexpedition errichtet. |
1889 | Eröffnung der Nebenstrecke nach Füssen; in der vorherigen Zeit war Biessenhofen schon eine Schnellzug-Haltestation, vornehmlich auch wegen des Umstiegs des König Ludwig II. vom Zug zur Kutsche nach Hohenschwangau. Im Bahnhof Biessenhofen war ein separates Königszimmer für dessen Aufenthalt eingerichtet. Es wird auch berichtet, daß der König die Station Biessenhofen für heimliche nächtliche Bahnfahrten zu Richard Wagner in die Schweiz benutzt hat. |
1905 | Errichtung einer Ortsschule, bis dahin wurden die Kinder aus Biessenhofen in Altdorf unterrichtet. |
1905 | Ansiedlung eines Zweigwerkes der "Berner Alpenmilch AG". Aus den Alternativen Altdorf, Marktoberdorf und Biessenhofen wurde schließlich letzterem, vermutlich wegen des Bahn und Postanschlusses, aber auch wegen der einfacheren Möglichkeiten, Grundstücke zu erwerben, der Vorzug gegeben. Dies war der Grundstein für die kontinuierlichen Aufwärtsentwicklung Biessenhofens. |
1907 | Gründung einer eigenen Pfarrei "St. Georg" unter Loslösung als Filialkirche von Altdorf. |
1931 | Einweihung einer neuerbauten Kirche unter Weiterverwendung des gotischen Chorraumes als Sakristei. |
Der Name sowie die zentrale Lage weisen darauf hin, daß es sich um eine alte Siedlung, Urmark und Urpfarrei und einen Ausgangspunkt für weitere Siedlungen (u.a. "Oberdorf, Marktoberdorf, Marktoberdorf als das obere Dorf und die zahlreichen Hofen-Orte) der Umgebung handelt. Hier kann man wohl von einem wahren Mutterort reden, der von den Ausbausiedlungen das "alte Dorf" genannt wurde. An der Römerstraße Kempten-Epfach gelegen, fanden die Einwohner schon Reste vordeutscher Besiedlung, hier wird auch die Römerstation "Escone" in oder bei Altdorf vermutet. Es ist anzunehmen, daß sich diese römische Militärstation auf dem Höhenrand bei Loreto oder Kreen, wo vor einigen Jahren ein römischer Dachziegel gefunden wurde, zu suchen ist. Von dieser Urmark ging auch die Christianisierung nach der Einwanderung der Alemannen im 6. Jahrhundert aus. Urkundlich wird der Ort erst im späten Mittelalter genannt. Im Bauernkrieg hatte sich ein Altdorfer Untertan namens Babstin Knaus gegen die Herren von Benzenau erhoben, dieser spielte auch als Rat im Oberdorfer Haufen eine führende Rolle. Die aufständische Bauernschaft zu Altdorf wurde am 25. Oktober 1525 zu 120 Gulden Schadenersatz verurteilt, die innerhalb von drei Jahren zu entrichten waren. Zahlreiche Truppendurchzüge mußte der Ort vor und während des 30jährigen Krieges hinnehmen. Eine Umfrage im Jahre 1650 ergab 28 bewohnte Hofstätten und 12 leere, 24 Mann und 2 Witwen, an Handwerkern sind 1 Schmied, 2 Müller, 1 Schäffler, 1 Weber, 1 Tavernwirt mit Tanzhaus, genannt.Geschichte des Gerichtes Altdorf "Dorf und Gericht Altdorf samt allem, was dazu gehört", bildete einen Bestandteil der Lehen, mit denen die Inhaber der Herrschaft Kemnat vom Reich belehnt wurden.
Das Straßendorf liegt im spitzen Dreieck von Wertach und Kirnach und ist eines der vielen Hofen-Orte der Umgebung (Höfe oder Hof des Habo). Die erste Besiedlung erfolgte wohl durch die Alemannen in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts. Das bezeugen uns die durch Zufall entdeckten Reihengräber, die archäologisch nur zum Teil erforscht, sich am nördlichen Rand des Dorfes am Ufer der Kirnach erstrecken. Unter den gemachten Funden ist eine silber plattierte Hauptriemenzunge (Männergürtel) mit der lateinischen Aufschrift "DEVS IN ADIVTARIVM TVO INTEN". Diese Inschrift läßt darauf schließen, daß diese Siedler bereits dem christlichen Bekenntnis zugewandt waren. Weitere Funde: vergoldete Scheibenfibel, bronzene Ohrringe und reichverzierte Lanzenspitzen. Urkundlich wird der Ort erstmals in der Bulle von Papst Gregor IX. im Jahre 1239 unter den Besitzungen des Klosters Irsee als "Hebenhofen", später meist "Hewen- und Haebenhofen" genannt. 1334 ist der Ort bereits ein Bestandteil der Herrschaft Kemnat. Das östlich der Pfarrkirche gelegene Wasserschloß war von 1415-97 Sitz der Herren von Rotenstein, die es dem im Dienste Kaiser Maximilians stehenden Konrad Fuchs um 1.500 rheinische Gulden verkauften. Weitere Schloßherren waren die Adelsfamilien von Döffingen, von Hallweil, von Westernach, von Perfall und zuletzt Joseph Ferdinand Wetzer. 1529 zählt der Ort 37 Häuser, 1809 - 66 Häuser.
Am linken Ufer der Wertach gelegen, erscheint Hörmanshofen erstmals in einer Urkunde vom 13. Juli 1317 als "Hermanzhoven", wo das Spital Kaufbeuren den Zehnten und eine halbe Hube besitzt. Diese Rechte waren auf lange Zeit hinaus Gegenstand eines Streites. Die Zehentrechte kamen 1690 an die Pfarrpfründe. Das Bestandgut des Spitals von 1482 war schon 1574 an den Ortsherrn Marquard von Benzenau übergegangen. Nach dem 30jährigen Krieg zählte man 8 bewohnte Hofstätten, 6 leere, 5 Mann, 2 Witwen und eine übel zergangene Erbmühle im Besitz des Jerg Meichelböckh. Der Ottilienberg ist die einzige Erhebung im Altdorfer Tal. Eine Kirche wird beim Verkauf des Kirchensat- zes 1443 genannt. Am 6. Juni 1632 steckten schwedische Truppen Kirche und Schloß in Brand. Philipp Julius von Remchingen ließ die Kirche wieder herstellen.
Kreen liegt am Ostabhang des Höhenzuges, der das Wertach und Geltnachtal trennt. Mit Sicherheit dürfen wir hier den Mittelpunkt des Keltensteingaues annehmen, mit der Gerichtsstätte "Geltnachstein", die als alte Kultstätte angesehen werden darf. Der Ortsname erscheint schon im 7. Jahrhundert beim Geographen von Ravenna als "Crino", dann urkundlich erstmals um 1099 als "Creino" und 1431 als "Crän" mit zwei hochstiftischen Halbhöfen.
Dieser Ort ist eine Einzelsiedlung, früher auch Hart genannt. Der Name dürfte auf eine Familie zurückzuführen sein.
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